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Veröffentlicht am: 30. März 2020, Text: Frau Biene, Fotos: klar Werbeagentur
Jürgen Kolbe, Musiklehrer

Entdeckt neue Saiten.

Gibt Gitarren-Unterricht per Video und Tablet.

„Das gewohnte Leben ändert sich gerade. Darauf muss man klarkommen.“

Sich mit dem Ganzen arrangieren. Veränderung zulassen, akzeptieren und lernen, damit umzugehen – so versucht es Jürgen seit ein paar Tagen. Erst der Dämpfer: zwei Wochen ohne Unterrichtsstunde. Doch inzwischen macht seine Not erfinderisch: Aufgenommene Videos werden an Schüler geschickt und eine App auf dem Tablet installiert, um gemeinsam musizieren zu können – eben nur auf Abstand. Klappstuhl in die Ecke, wo am meisten Licht hineinscheint, und los geht’s. Er ist dankbar, dass der „Apparat Stadtwerke“ für all die Kunden nahezu unverändert weiterläuft.

„Vollzeit-Musiker, die trifft es jetzt hart. Aber auch alle Selbstständigen.“

Die Lösung für seine regulären Unterrichtsstunden ist da. Doch auch das Honorar seiner Teilzeitstelle an der Kreismusikschule Verden fehlt gerade. Schlimmer noch trifft es Profimusiker, die eigentlich Vollzeit touren und deren Gagen nun komplett entfallen. Für Monate. Jürgen kennt das Leid einiger seiner Bandkollegen. Es geht ihm nahe, dass sie betroffen sind. Dass keiner weiß, wann es wie weitergehen kann. Unterstützung? Zuschüsse wären gut. Kredite werden nicht viel bringen, meint er.

„Proben fallen aus. Events werden abgesagt. Balkon-Konzerte, die finde ich toll.“

Es ist vernünftig, was draußen passiert, findet Jürgen. Trotzdem stellt uns die Zeit auf eine harte Probe. Als Kuba-Ehrenmitglied bekommt er mit, dass die Bands nicht mehr in ihren Räumen zusammenkommen dürfen. Nur allein oder zu zweit, aber am besten: erstmal nicht. Seine „Groove Collection“ probt auch nicht. Umso schöner findet Jürgen, dass Musik nicht ganz aus dem Alltag der Menschen verschwindet: Das weiß er, wenn er eines der Balkon-Konzerte in den Medien sieht.

Das habe ich beobachtet:

Die Wahrnehmung ist eine ganz andere zurzeit. Wenn man Menschen auf der Straße begegnet, dann schaut man sich an. Man wahrt Abstand, aber man grüßt sich. Nimmt sich wahr. Und man sieht viel mehr, letztens meinte jemand zu mir: Wann war der Himmel eigentlich das letzte Mal so blau?

Das gibt mir Mut:

Ganz was anderes, als man jetzt vielleicht erwartet – mein Knie. Es ist geheilt. Nach langer Reha bin ich endlich schmerzfrei und das gibt mir sehr, sehr viel Kraft.

Wir danken Jürgen Kolbe für seinen Blick auf die Dinge.

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