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Veröffentlicht am: 07. April 2020, Text: Frau Biene, Fotos: klar Werbeagentur
Johannes Stephens, Referent ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus

Hinterfragt Grenzen.

Denkt lokal und global an Menschen.

„Nicht zu vergessen: Es gibt Orte, an denen stellt sich nicht die Frage, ob das Klopapier reicht.“

Per Videochat nach Ostafrika. Bei wem so etwas zum Arbeitsalltag gehört, der geht – unumgänglich– in Gedanken auf Reisen. Während in Rotenburg das Spender-Treffen mit rund 250 geladenen Gästen in den Herbst verlegt werden muss, haben Corona-Folgen in Äthiopien, im Zuhause der Patenkinder, nochmal eine ganz andere Dimension. Johannes Stephens bekommt das mit, live. Über adäquate Hygienemaßnahmen müssen wir da nicht sprechen, sagt er trocken. Natürlich sind sie nicht gegeben. Es gibt ja nicht mal genug Wasser.

„Uns geht es gut. Verluste ja, Einschränkungen klar, aber Existenzgefahr nein.“

Ja, Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Und Schritt für Schritt gab es mehr Maßnahmen, als Antwort auf den Virus. Der direkte Draht zum Klinikum hat dafür gesorgt, dass Corona intern früh ernst genommen wurde, erklärt Johannes Stephens. Das war gut. Die Kindergärten und Fachschulen, die Rotenburger Akademie und die Hebammen-Akademie: alle zu. Verwaltungsarbeiten laufen weiter. Und auch die Arbeit mit den 60 Flüchtlingen im Campus pausiert nicht, wie auch? Für Notfälle ist vorgesorgt. Es gibt Pläne mit dem Gesundheitsamt, mit der Stadt – alle arbeiten ‚Hand in Hand‘.

„Im Fundraising merken wir was, aber das ändert nichts: Die Hospiz-Pläne für 2021 stehen.“

Allzu viel ändert sich für mich nicht, erzählt der Bereichsleiter für Geflüchtete. Die großen Ziele für die Zukunft bleiben – wie der Bau des Hospiz –, und den ruhigeren Moment nutzt er, um Dinge aufzuarbeiten, die sonst länger liegen. Beruflich und privat entschleunigt sich sein Tag. Er hat viel Zeit, um nachzudenken. Umso schneller landet er bei Sorgen anderer. Obdachlose ohne Dach über dem Kopf oder Opfer von häuslicher Gewalt, die zu Hause bleiben müssen. Soziale Randgruppen, sei es in Rotenburg, in Deutschland oder anderswo – wie sehr leiden sie gerade?

„Trotz Ansteckungsgefahr – ich vermisse die öffentliche Debatte über unser Grundrecht.“

Wo ist Schluss? Johannes Stephens‘ Kopf macht auch vor anderen Fragen nicht Halt – wie vor der nach den Grenzen der Politik. Ausgangssperren und Kontaktverbot, ohne Diskussion im Bundestag. Eingriffe in das, was hinter der eigenen Haustür passiert, obwohl sich nur (zu viele) Freunde treffen. Unsere Gesundheit ist wichtig und das, was Sinn macht, muss gemacht werden, stellt Johannes Stephens klar. Aber, demokratisch sollte es bleiben. Und unsere Rechte wahren.

Darum zählt der lokale Zusammenhalt:

So stärken wir uns gegenseitig und können uns stark für andere machen. Wo wir können, beziehen wir es aus der Region. Sei es der Strom von den Stadtwerken – gemeinsam mit dem Klinikum und den Rotenburger Werken – oder unsere Bücher, die wir hier brauchen, von Cornelia.

Da sehe ich für uns gerade Chancen:

Während sich unsere Abläufe intern auf das Wesentliche besinnen, schauen wir auch auf die Zeit danach – wir schreiben jetzt offene Stellen aus, da wir zum Beispiel Erzieher/innen für unsere Kindergärten suchen.

Wir danken Johannes Stephens für seinen Blick auf die Dinge.

Mit ROWgional schaffen wir uns ein regionales Ventil. Werde auch du Teil unseres Projektes oder schlage jemanden aus Rotenburg (Wümme) und umzu vor, dem wir Gehör verschaffen sollten. Wir freuen uns auf deine Nachricht.

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